Eine besondere Klasse verabschiedet

Veröffentlicht: Freitag, 19. Juli 2019

Abschlussfeier
Abschlussfeier

Abschlussfeier
Am Ende zur Entlassfeier waren es 20 Schüler der neunten Klasse, die die Grund- und Mittelschule wehmütig ziehen lässt. Eine Klasse voller unterschiedlicher Persönlichkeiten, so beschrieb das Klassenlehrerin Dorina Wilschke. Daraus entstand ein besonderer Klassenverbund sind sich Wilschke und Rektor Otto Manzenberger einig. „Eine ganz besondere Klasse", so Rektor Manzenberger in seiner Abschiedsrede in der vollen Aula.


Über die Jahre war die Klasse einem ständigen Kommen und Gehen ausgesetzt, erinnert der Rektor. Vor fünf Jahren fürchtete er sogar die Klasse nicht mehr halten zu können, doch schnell wuchs sie von 14 Schülern wieder auf 20 an. Anderes hätte Manzenberger auch deshalb bedauert, „weil es vieles an der Schule nicht gäbe, was euch ausmacht".
Zahlenmäßig spürte gerade diese Klasse den Einfluss der kriegerischen Auseinandersetzungen in den arabischen Ländern und der Flüchtlingswelle. Zuerst brachte das Herausforderungen und Schwierigkeiten, dann wertvolle Erfahrungen und Einblicke in andere Kulturen, beschreibt Manzenberger. „Es führte im Laufe der Zeit zu einer offeneren Haltung und schuf die Basis für gegenseitigen Respekt und Toleranz. Ihr habt das ganz gut hinbekommen."
Die größte Stärke der Klasse war, sich in den vergangenen fünf Jahren zu Allroundern zu entwickeln. Die Neunte steht für Begriffe wie Praktiker, Humor und Teamwork, Ihre Begeisterungsfähigkeit führte zu Projekten, die sie oft selbst anstießen. Über den normalen Schulalltag hinaus arbeiteten einige in der Schülermitverwaltung. Gerade die aktiven und produktiven Schülersprecher rund um Alicia Katerbaum und Lukas Größ „hinterlassen wahrlich große Fußstapfen", sieht Manzenberger.
Die Bewerbung der neunten Klasse brachte sie als einzige Mitteschulklasse in Oberbayern in das Medienprojekt des Bayerischen Rundfunks „Here's my story". Mit persönlichen Einblicken in ihr Innenleben schlugen sich die Schüler hervorragend und vertraten die Schule bestens.
Die Zeugnisse spiegeln im Großen und Ganzen den Einsatz und die Leistungen über das Schuljahr hin wider. Bei dem ein oder anderen wäre mehr drin gewesen, sieht Manzenberger, doch mit der realen Quali-Bestehensquote von 79 % liegt die Klasse über dem Landkreisschnitt. Besonders Sabina Zolotic fiel auf, weil sie - eine Schülerin mit Deutsch als Zweitsprache - als Landkreisbeste mit 1,1 von Landrat und Schulamtsdirektor Mayer geehrt wurde. Für Manzenberger ist sie ein Paradebeispiel, das ein jeder mit einer nötigen Begabung, absolutem Fleiß, Beständigkeit und positiver Einstellung auch anspruchsvolle Ziel erreicht.
Klassenlehrerin Dorina Wilschke, so der Rektor, kämpfte wie eine Löwin für ihre Schüler, sei manches Mal fast verzweifelt, habe aber nie den Glauben an ihre Schüler verloren.
„Geht euren Weg mit Zuversicht und Vertrauen", gab Manzenberger zum Abschied mit, vertraut nicht blind und bleibt kritisch. Und vergesst nicht, euren Nebenmann mitzunehmen. In einer Welt, die droht immer radikaler und kompromissloser zu werden, ist es gut Verbündete zu haben."
Klassenlehrerin Dorina Wilschke erinnerte sich an Persönlichkeiten, ein jeder mit seiner eigenen Geschichte mit eigenen Wünschen, Zielen und Interessen, Schüler mit unterschiedlichen kulturellen und familiären Hintergründen. Sie sah, wie sich die Schüler zusammenrauften, aufeinander Acht gaben und füreinander da waren. Wilschke lobte ausdrücklich wie Schülersprecher und Klassensprecher mit Herzblut das Schulleben mitgestaltet und bereichert hätten.
„Am Ende ist es euer Verdienst, welche Zahlen auf dem Zeugnis stehen", wandte sich Wilschke an ihre Schüler. „Ihr habt sie euch mit kleinerem oder größerem Aufwand erarbeitet in den tausenden Schulstunden. Eure Eltern sind nicht ganz unbeteiligt an diesem Papier. Sie haben euch unterstützt, ermuntert und wenn nötig auch Druck gemacht. Das brachte so manche nervliche Auseinandersetzung auch zu Hause. Aber eure Eltern sind heute genau wie ihr einen großen Schritt weiter. Auch sie können aufatmen, sich mit euch über das Geleistete und euren neuen Lebensabschnitt freuen."
„Die Zahlen auf eurem Papier bilden aber nur einen kleinen Teil der Schulwirklichkeit ab. Sie zeigen nicht, was ih tatsächlich könnt und schon gar nicht, was euch ausmacht oder wer ihr seid. Ich bin überzeugt, dass ihr euren beruflichen Weg erfolgreich und zufrieden geht. Den Grundstein dafür habt ihr in den letzten Jahren gelegt."
Bürgermeister Ludwig Entfellner sprach auch für die anwesenden stellvertretenden Bürgermeister der Nachbargemeinden. Weil die Gemeinde in das Projekt der Pausenhofgestaltung eng eingebunden war, hätte er den Klassenverbund der Neunten bei der Arbeit erlebt. Er habe hohen Respekt vor der Leistung dieser Schüler und mache sich um die deren Zukunft keine Sorgen.
Die Schülersprecher Lukas Größ und Daniela Schmaus sind sich sicher: „Uns stehen viele Möglichkeiten offen und jeder von uns findet den richtigen Weg. Wir haben die Chancen unsere Wünsche und Träume zu verwirklichen. Von den Lehrern über die Mitarbeiter an der Schule bis hin zu den Eltern sprachen sie allen einen herzlichen Dank aus. Für Lehrer, Mitarbeiter und Begleiter im Schulleben hatten sie ein kleines Geschenk. In einer Fotoschau ließen sie die Höhepunkte ihrer Schulzeit aufleben.
Die Elternbeiratsvorsitzende Andrea Größ sah für die Jugendlichen die große Freiheit, die aber auch den Zwang bringe, sich entscheiden zu müssen. Je mehr Freiheit wir haben, desto mehr müssen wir selbst entscheiden. Freiheit heißt aber auch Verantwortung. Diese Verantwortung für den eigenen Weg übernehmt ihr jetzt. Im Namen des Elternbeirats ehrte sie die fünf besten Schüler mit einem Geschenk. Voran ist zu nennen Sabina Zolotic mit dem Notenschnitt von 1,1, Tobias Kurz-Hörterer und Amelie Posch, beide mit 1,6, dann Maximilian Stadlmeyer 1,7 und Lina Aberger 2,0.
Ein buntes Programm mit Musik, Tanz und Fotoshow umrahmte die Feier, an deren Ende ein üppiges Buffet der Eltern stand. Für die Jugendlichen wurde seine lange Nacht.

 

Abschlussfeier 2
Abschlussfeier 2

Abschlussfeier 2
Auch ein Merkmal der neunten Klasse an der Grund- und Mittelschule Unterwössen ist der wechselseitige Respekt, gewachsen unter dem Einfluss der Flüchtlingswelle. In der Mitte der drei Tänzer Sabina Zolotic, als Landkreisbeste der Mittelschulen mit Notenschnitt von 1,1 von Landrat und Schulamtsdirektor Mayer geehrt.

Abschlussfeier 3
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Danke sagen Schülersprecher Lukas Größ (von links) und Klassensprecherin Daniela Schmaus zum Abschied ihrer neunten Klasse von der Grund- Mittelschule Unterwössen.

Abschlussfeier 1
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Erheblichen Anteil am Erfolg der Abschlussklasse an der Grund- Mittelschule haben diese beiden. Es sind Schülersprecherin Alicia Katerbaum und Klassenlehrerin Dorina Wilschke.