"Die WössenCops" begeistern Online-Publikum

Unterwössen. Der Schulfilm "WössenCops – Fake News" der Grund- und Mittelschule Unterwössen begeisterte im Begleitprogramm des 16. Internationalen Filmfestival „up and coming“ in Hannover.

Das „up-and-coming“ Filmfestival in Hannover ist ein Wettbewerb für Schüler, Studenten und Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren. Das Filmfest existiert bundesweit seit 1982 und international seit 1991. Es findet alle zwei Jahre statt. Das siebentägige Event ist eines der bedeutendsten Filmfestivals Deutschlands. Dort haben die Nominierten die Chance, einen Deutschen Nachwuchsfilmpreis oder Bundesschülerfilmpreis zu erringen.

Zwar schaffte es der Unterwössner Film nicht in die Reihe der 67 nominierten nationalen Filme – Auslandsfilme sind 78 nominiert –, aber unter über 4000 Einsendungen den Sprung ins Begleitprogramm zu schaffen, ist schon eine besondere Leistung. Der 2019 gedrehte Streifen erzählt, wie die Film-Crew der Schule durch falsche Behauptungen unter Generalverdacht gerät. Ein Erpresser droht, skandalöse Fotos via Presse zu veröffentlichen. Der gute Ruf der Schule ist in Gefahr, Schulleitung wie Kollegium sind ratlos. Als absolut letzten Ausweg werden die berüchtigten „Wössen Cops“ auf den Fall angesetzt. Diese selbsternannte, etwas chaotische Schüler-Cop-Truppe versucht nun, mit ihren speziellen Ermittlungsmethoden dem Erpresser auf die Schliche zu kommen.
Dieses Jahr wird das „up-and-coming“ Filmfestival digital ausgetragen. Der Veranstalter nutzt dafür die Internetplattform topia.io, die über die reine Wiedergabe der Wettbewerbs- und Programmfilme hinaus vielfältige virtuelle Möglichkeiten der Begegnung und des Gedankenaustausches gibt. Festival-Besucher aus der ganzen Welt erhalten so die Chance unmittelbar Festival-Atmosphäre zu schnuppern.

Als am Mittwoch, 13 Uhr, der Film „Letzte Chance“ der vierten Klasse der Grundschule Nördlingen Mitte und der Unterwössner Film „WössenCops“ online liefen, versammelten sich auf der digitalen Plattform vor allem Schüler und Lehrer dieser Schulen vor der virtuellen Leinwand. Den beiden Filmen folgten unmittelbar Fragen der Moderatorin Kerstin Brust und der Lehrer und Schüler untereinander. Eine richtige Gesprächsatmosphäre kam leider nicht auf, weil die Regeln der Plattform auf Anhieb nicht zu verstehen waren. Wortbeiträge an über zehn Besucher waren nur vom virtuellen Rednerpult möglich, das gleiche galt für die Antworten. Das klang aber nur am Rande an und wurde selten beachtet. Was herauszuhören war, die Nördlinger Schüler sahen sich von der Coronaentwicklungen überholt und bauten das Thema Corona nachträglich in ihren Klimaschutzfilm ein. Aus den Filmarbeit nahmen sie Erfahrungen über die Kamerahandhabung, besondere Filmtechniken wie Stop Motion und Green Screen mit. Von den Unterwössner Schülern lernten die Zuhörer, dass sie sich in ihrem Film von der Serie Hubert und Staller inspirieren ließen. Mitwirkende für den Film zu finden, sei nach vielen Filmprojekten an der Schule überhaupt kein Problem. Schauspieler und Helfer aus Schülerschaft, Lehrerkollegium oder Dorfgemeinschaft seien schnell und ad hoc gefunden. Wechselseitig zogen die Schulen ein begeistertes Fazit zum Film des anderen.
Der Unterwössner Film ist nach wie vor auf https://www.filmrebell.tv/mediathek/video/die-woessencops/ zu sehen. Dafür ist eine einfache, kostenlose Registrierung erforderlich.
Ihre Kamerarbeit führte den Unterwössner Schulfilm "WössenCops – Fake News" in das Programm des 16. Internationale Filmfestival „up and coming“ in Hannover. Es sind (von links) Max Wagner, Lukas Grander und Filmemacher Roland Kanamüller als ständiger Berater und Regisseur. (Text: LFlug)