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Genussvolle Integration

Veröffentlicht: Freitag, 27. Januar 2023 Geschrieben von Otto Manzenberger

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Immer mittwochs wird bei uns in der offenen Ganztagsschule der Mittelschule Unterwössen gekocht.
Die Schülerinnen und Schüler machen sich ein paar Tage davor Gedanken bzw. diskutieren darüber was zubereitet werden soll.
Nicht immer ein leichtes Unterfangen! Die einen haben eine Unverträglichkeit und die anderen sind einfach nur wählerisch. Aber das ist ja nichts Außergewöhnliches!


Bis jetzt haben wir dann doch noch immer etwas gefunden das alle mochten, einigermaßen gesund und für alle verträglich war.

Vergangenen Mittwoch war das anders.
Unser Schüler, ein aus Afghanistan stammender Jugendlicher, wollte uns gerne das Nationalgericht seines Herkunftslandes servieren.
Eigentlich kochen wir gemeinsam, aber da dieses Gericht einige Zeit in Anspruch nimmt, bereitete Hizbullah am Vortag eine große Portion davon mit Hilfe seiner Tante vor - inklusive Lieferung!

Da, wie schon erwähnt, die Geschmäcker junger Menschen oft sehr verschieden sind und die Auswahl von dem was sie gerne essen doch oft sehr beschränkt ist, hatten wir ein paar kleine Bedenken ob auch Alle das Gericht mögen würden.

Eigentlich ist es eine einfache Mahlzeit - Qabuli Palau - ein Reisgericht mit Rosinen, Karotten und Zwiebeln.
Besonders macht es aber, dass das Fleisch von einem „halal“ also einem „rein“ geschlachtetem Tier stammt und die wunderbaren, verschiedensten Gewürze die den Reis fast golden anmuten lassen.
Dazu gab es Okraschoten - eine Pflanzenart aus der Familie der Malvengewächse.

Hizbullah verteile das Essen an seine Mitschülerinnen und Mitschüler. Dann wurde probiert.
Mit einem Selbstverständnis von den Kindern aus Syrien und Afghanistan und mit Vorsicht von denen die die afghanische Küche nicht kannten.
Man konnte sofort an den Gesichtern erkennen, dass es Ihnen durch die Bank schmeckte. Sie waren begeistert von den verschiedenen Gewürzen und dem goldgelben Reis.
Am besten drückte es ein bayerisches Schüler aus: „Hizbullah, Du muast öfter kocha!“
Als süßen Abschluss gab es noch einen traditionellen deutschen Kuchen vom bayerischen Apfel.

Dieser außergewöhnlich schöne Mittagstisch zauberte den Schülerinnen und Schüler aus Afghanistan ein Lächeln auf die Lippen da sie durch den vertrauten Geschmack ein Stückchen Heimat spürten.
Den anderen Kindern wurde ihr Horizont erweitert und sie erkannten das etwas Fremdes mit Nichten „per se“ schlecht sein muss.
Diese simplen Aktivitäten sind hier bei uns im kleinen „gelebte
Integration“ und wenn wir es können, dann mit Sicherheit ein jeder von
Euch auch!

In diesem Sinne:
„An Guadn“ bzw. نوش جان. Anna Stocker

 

 

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