Umweltpreis "Grüner Engel"
Ein Kirschbaum als Vermächtnis: Grüner Junior Engel für die ehemalige „Neunte“
Für die Kirschbaum-Idee der ehemaligen „Neunten“ der Mittelschule Unterwössen gab es vom Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber den Grünen Junior Engel. Die ehemaligen Klassensprecher Wolfgang Zaiser und Antonia Aberger nahmen die Auszeichnung entgegen. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
Schon bei der Abschlussfeier 2021 für die damalige „Neunte“ der Mittelschule mit Klassenlehrer Josef Parzinger gab es großen Beifall.
Die Idee der Schüler, einen Süßkirschbaum für das Schulgelände zu stiften, erhielt allseitige Anerkennung. Niemand hatte damit gerechnet, dass dies in den Maximiliansaal der Regierung von Oberbayern führen würde; niemand, dass es dafür einen Grünen Junior Engel aus der Hand vom bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber geben würde.
Die damaligen Klassensprecher Antonia Aberger und Wolfgang Zaiser nahmen stellvertretend für ihre ehemalige 9. Klasse diese besondere Ehrung entgegen.
Doch zurück in den Sommer 2021. Die 9. Klasse der Mittelschule Unterwössen plante ihren Schulabschluss. In der Klassenkasse befanden sich
noch 240 Euro – eine Summe, die Schüler normalerweise für eine Abschlussparty, Ausflüge oder ein Abschlussessen ausgeben. Doch die Schülerinnen und Schüler dieser Entlassklasse entschieden sich für eine andere Idee. Statt das Geld für ein einmaliges Erlebnis auszugeben, entschieden sie sich, etwas Bleibendes zu schaffen. Nach intensiver Diskussion fiel die Wahl auf einen Süßkirschbaum, den sie dann tatsächlich im Oktober 2021 in einer gemeinsamen Aktion auf dem Pausenhof der Schule pflanzten.Das trug der Klasse jetzt die Ehrung ein. Warum? Das führte der Staatsminister Thorsten Glauber in seiner kurzen Laudatio aus. „Mit der Pflanzung Eures Kirschbaumes habt Ihr etwas Bleibendes geschaffen. Generationen nach Euch werden sich die Schüler noch an Eure Abschlussklasse erinnern.
Vor allem aber habt Ihr mit Eurer Entscheidung für einen Kirschbaum deutlich gemacht, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Schöpfung in den Köpfen und Herzen der jungen Menschen angekommen ist. Ihr erinnert und motiviert mit Eurem Kirschbaum zu dauerndem Engagement beim Erhalt unserer Naturvielfalt. Eine intakte Naturumgebung ist Voraussetzung für ein gutes Leben und schulische Erfolge. Ihr habt mit Eurem Kirschbaum dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.“
Für die Schule ist die Ehrung ein positives Signal. „Gerade jetzt, wo wir Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Projekte wie unseren ‚Freiday‘ in den Mittelpunkt unserer Werteerziehung stellen, bestätigt diese Auszeichnung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, findet Schulleiter Otto Manzenberger. „Es ist nicht nur eine Ehrung für die Klasse, sondern auch ein Erfolg für das pädagogische Konzept.“
Manzenberger ist auch der, der unserer Zeitung auflöst, wie das Staatsministerium Kenntnis vom Unterwössner Geschehen bekam. Damals gab es ein Rundschreiben des Landkreises an die Schulen, ehrenamtliche Projekte mit Bezug zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit für den „Grünen Engel“ vorzuschlagen. „Das Projekt der 9. Klasse schien uns perfekt geeignet“, erinnert sich der Schulleiter und reichte es zusammen mit Klassenlehrer Josef Parzinger ein. „Dass es am Ende zur Auszeichnung führte, hat mich ebenso überrascht wie Eltern und Schüler“, erklärt er. Tatsächlich hatte niemand mehr mit einer Ehrung gerechnet. (Text: LFlug)