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Sepp Parzinger wir Ortsheimatpfleger

Veröffentlicht: Freitag, 31. Oktober 2025 Geschrieben von Otto Manzenberger
Mit Herzblut und Fachwissen – Unterwössner Ortsheimatpfleger ist Traunsteiner

neuer Ortsheimatpfleger
neuer Ortsheimatpfleger

neuer Ortsheimatpfleger

Herzlich willkommen ist dem Unterwössner Gemeinderat der Lehrer Josef Parzinger als neuer Ortsheimatpfleger und Nachfolger des verstorbenen Anton Greimel. Das bewiesen der einstimmige Beschluss und zuvor die Wortbeiträge.

Seit der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag ist ein Traunsteiner neuer Ortsheimatpfleger in Unterwössen: Josef Parzinger übernimmt das Ehrenamt des verstorbenen Ortsheimatpflegers Anton Greimel. Warum der Unterwössner Gemeinderat einstimmig hinter ihm steht? Er bringt eine beeindruckende Expertise und ein breites Engagement mit, das weit über die reine Heimatpflege hinausgeht.


Der 61-Jährige unterrichtet seit 2000 an der Mittelschule Unterwössen. Parzinger stellte sich mit einem ausführlichen Vortrag vor, in dem deutlich wurde, wie gut er im Ort vernetzt ist. Andererseits - ohne Wurzeln im Ort - sieht er sich in einer neutralen Position, die ihm Offenheit und Vertrauen verschafft.
Parzinger ist seit Jahrzehnten als Historiker aktiv. Er hat zahlreiche historische Arbeiten verfasst, darunter Facharbeiten, Vorträge und Festschriften zu regionalen Themen wie dem Traunsteiner Stadtplatz, der Arbeiterbewegung und dem St. Georgs-Verein. Seit 1986 ist er Chronist der Traunsteiner Schwerttänzer und seit 2016 auch Chronist des St. Georgs-Vereins. Seine Beiträge erscheinen regelmäßig im Jahrbuch des Historischen Vereins, zuletzt mit Aufsätzen zu lokalen Ereignissen und Persönlichkeiten.
Parzinger setzt sich aktiv für den Erhalt historischer Stätten ein, etwa für den alten Gottesacker in Traunstein, den er als wichtigen Gedenkort bewahren möchte. Zudem arbeitet er an zwei historischen Aufsätzen für die kommenden Jahrbücher des Historischen Vereins. Er fördert gemeinsam mit dem Unterwössner Hermann Minisini die Schülerbeteiligung an Gedenkveranstaltungen wie dem Volkstrauertag. Er forscht zu schwierigen Themen wie dem Missbrauch durch den früheren Unterwössner Pfarrer Anton Trischberger. Parzinger hat die Prozessakten ausgewertet, die dessen Übergriffe zeigen, aber auch dass Jugendliche den Geistlichen erpressten.
Der neue Ortsheimatpfleger verfügt über umfangreiche Erfahrung mit Archivstudien, unter anderem im Stadtarchiv Traunstein, Staatsarchiv München und Erzbischöflichen Archiv München. Er beherrscht die alte deutsche Schrift, was für die Arbeit mit historischen Dokumenten unerlässlich ist, wie er findet.
Johannes Weber (CSU), Zweiter Bürgermeister, habe Parzinger auf das Ehrenamt angesprochen und ermutigt, Ortsheimatpfleger zu werden. „Ich habe mir etwas Bedenkzeit genommen und mit der Stadtheimatpflegerin von Traunstein, Frau Dr. Großpflaster, gesprochen“, sagte Parzinger. Erst später habe er sich entschieden, dass er sich für die Aufgabe eignet, auch weil es eine Ehre sei, das Amt zu übernehmen.
Parzinger wurde in Traunstein geboren und lebt dort seit jeher. Er ist verheiratet und unterrichtet Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Seine Hobbys sind historische Forschung, bayerische Geschichte, das Sammeln alter Fotos und Ansichtskarten sowie Familienforschung. Besonders fasziniert ist er von König Ludwig II., dessen Handschriften und Dokumente er seit Jahrzehnten sammelt und studiert. Seine private Sammlung umfasst hunderte Originale, Briefe und Fotos, die er liebevoll bewahrt. Er ist Schulchronist an der Mittelschule Unterwössen.
Im Anschluss an seine Vorstellung meldete sich der Gemeinderat mit breiter Zustimmung zu Wort. Katharina Wagner (CSU) meinte: „Ich finde es toll, wenn sich jemand dieser intensiven Aufgabe mit so viel Herzblut widmet. Vielen Dank.“ Markus Entfellner (FDP/UWW) nannte ihn „einen würdigen Nachfolger des bisherigen Ortsheimatpflegers Anton Greimel“. Parzinger knüpfte daran an: „Die Fußstapfen von Anton Greimel sind natürlich riesengroß. Mir war klar, dass ich in ein gemachtes Nest nachrücke – eines, das er mit großem Einsatz vorbereitet hat. Ich habe mit seinem Bruder Bernhard gesprochen. Als der mich ausdrücklich ermutigte, waren meine letzten Zweifel ausgeräumt.“
Martin Nieß (CSU) sieht: „Der Vortrag macht bewusst, was alles hinter dieser Aufgabe steckt. Und da kann ich nur sagen: Respekt, dass Sie das machen.“
Parzinger sieht seine Aufgaben klar. Dazu gehören Denkmalschutz, Stellungnahmen im Bauwesen, Pflege von Bräuchen, Trachten, Volksmusik und Volkstanz, das Sammeln von Objekten und Dokumenten, nicht zuletzt das Vermitteln von Wissen. Die Entscheidung des Gemeinderates für ihn fiel erwartungsgemäß einstimmig aus.

 Text/Bild LFlug

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